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Drei Artikel in der Süddeutschen Zeitung über die Galerie und den Galeristen

1. Süddeutsche Zeitung, Starnberger Neueste Nachrichten 23. August 2001, Seite R4

Rubrik Portrait

Galerist aus Leidenschaft

Peter Pich ist von Krailling nach Pasing umgezogen

Pasing - Peter Pich begibt sich auf die Suche nach Künstlern, "die etwas zu sagen haben", die sich mit Form und Zeitgeschehen auseinandersetzen. "Und Kunst sollte immer eine neue Welt erschließen", fügt der Pasinger Galerist hinzu. Diese versuche er dann einer breiteren Öffentlichkeit zu vermitteln: "Eine Galerie muss die Künstler und ihre Werke gewissermaßen auf den Weg bringen, sonst hat sie keine Berechtigung".

Ursprünglich hat er Betriebswirtschaft studiert und war als Diplom-Kaufinann mehrere Jahre im Marketing tätig. Das käme ihm auch bei seinem jetzigen Beruf sehr zugute, erzählt der Galerist und Lichtgestalter. "1975 habe ich mich dann in die Selbständigkeit geworfen", erinnert er sich lachend. Zunächst war Pich kunsthandwerklich tätig, bevor er 1978 gemeinsam mit einer weiteren Galeristin im Münchner Lehel die "Galerie Pich" eröffnete. "Innerhalb von fünf Jahren haben wir um die 30 Ausstellungen, mehrere Autorenlesungen und über 40 Hauskonzerte veranstaltet" sagt der Wahlmünchner über die Zeit in der Adelgundenstraße 18. Zwischendrin hat er an der Ludwig-Maximilians-Universität München noch vier Semester Kunstgeschichte und Philosophie studiert.

Als die "Galerie Pich" dann nach Krailling umzog, gehörte zur Ausstellungsfläche auch noch ein Park, in dem die Künstler ihre Installationen zeigen konnten. In den 90er Jahren war die Galerie neben den Ausstellungen zeitge- nössischer Kunst auch für ihre niveauvollen Hauskonzerte und Autorenlesungen ein Begriff, erzählt der Inhaber nicht ohne Stolz. Diese Tradition führe er ebenfalls nach seinem Umzug nach Pasing fort.

So standen bei einer Ausstellungseröffnung im März diesen Jahres Kompositionen zeitgenös-sischer Musiker, wie dem 1965 in München geborenen Markus Schmitt, auf dem Programm. In das hellblaue Haus an der "Schnittstelle" zwischen München und dem Würmtal ist der Kunsthändler vor dem Hochwasser geflüchtet. Das hatte Pfingsten 1999 seine Kraillinger Räume zerstört. Für den über Jahre aufgebauten Stamm an Kunden und Interessenten blieb das nicht ganz ohne Folgen: "Einige kamen nicht mehr so oft und neue Kunstliebhaber aus der Umgebung stießen dazu", sagt der Galerist aus Leidenschaft. Auch hier sei sein Konzept, möglichst ein breites Spektrum an aktueller bildender Kunst zu zeigen. Zukünftig will Peter Pich seinen Bestand an Kommissionsbildern noch erweitem sowie das Leasing von Bildern ausbauen.

FRANZISKA GÜNTER

 



2. Süddeutsche Zeitung, Starnberger Neueste Nachrichten 12. August 2000

Konkurrenz belebt auch dieses Geschäft

Galerien und ihre Zukunft:
Peter Pich bleibt seiner Passion auch in Pasing treu

Pasing/Krailling "Ich habe jetzt Räume gefunden, wo ich weitermachen kann, es ist nicht so idyllisch, dafür ist es zentraler", sagt Peter Pich. Sechs Jahre hatte er seine Galerie in den Räumen der ehemaligen Kegelbahn der Gaststätte im alten Schwimmbad an der Würm in Krailling. Im Mai diesen Jahres fand die letzte Ausstellung statt, danach verabschiedete sich Peter Pich sang- und klanglos. Eigentlich seien es private Gründe, die ihn dazu bewogen hätten, die Galerie in Krailling zu schließen, erläutert Pich. Ausschlaggebend sei letztlich die Angst vor einem erneuten Hochwasser gewesen, da die Galerie in einer Flutmulde liegt. Im Jahr zuvor sei das Wasser schon einmal fast bis in die Galerieräume eingedrungen.

Ursprünglich wollte er im Würmtal bleiben, aber jetzt hat er eine neue Bleibe in Pasing gefunden, die im Moment noch renoviert wird. Außerdem hat er dort genug Platz, um seine Werkstatt für Lichtgestaltung unterzubringen. "ich bin mit der Galerie finanziell unabhängig vom Verkauf, weil ich durch die Werkstatt die Kosten tragen kann", erklärt Peter Pich, "vom Galerieumsatz allein, der sich nach dem Geschmack einer fiktiven Kundschaft richtet, möchte ich nicht leben müssen."

Peter Pich hat sich oft überlegt, ganz aufzuhören als Galerist, aber sobald er das nur denkt, bekommt er Entzugserscheinungen, wie er lachend meint. Sein Anliegen ist es, Künstler in der Öffentlichkeit zu präsentieren, die auf ihre Arbeit und nicht auf den Markt konzentriert sind. In diesem Sinne möchte er schon der traditionellen Rolle des Galeristen als Mäzen gerecht werden. Pich möchte seine Galerie nicht nach ökonomischen, sondern nach künstlerischen Kriterien führen, "oder ganz trivial gesagt: nach meinem Geschmack" Seine Werkstatt garantiert ihm diese Unabhängigkeit.

Der Trend zu großen Events und Veranstaltungen sei eindeutig, aber als kleine Galerie könne man dagegen nicht ernsthaft konkurrieren. Die Ateliertage empfindet Pich nicht als schädliche Konkurrenz für die Galerien. Er sieht das nach dem Motto: Konkurrenz belebt das Geschäft, je mehr Kunst gezeigt wird, umso größer wird das Interesse, und der Blick für die Kunst wird geschult. Außerdem müsse eine Galerie nicht Künstler aus der Nach-barschaft präsentieren, die sich selber ausstellen können. Pich will weiterhin seinem Konzept treu bleiben und Unbekanntes und Avantgardistisches an die Öffentlichkeit bringen. "Die Galerie ist für mich eine Passion", meint der sympathische Fünfziger.

Für Ende September hat Peter Pich in seiner neuen Galerie an der Bodensee straße die erste Vernissage geplant.

NIKE SAUERWALD

Peter Pich eröffnete 1994 seine Galerie mit Werkstatt in Krailling mit einer Performance der Künstlerin Juliane Stiegele und der Flötistin Irmela Nolte rund um das Thema Luft. Mit insgesamt 20 Ausstellungen, Performances und einer Reihe von Sommerfesten bespielte Pich seine Galerieräume und den angren-zenden Park ähnlichen Garten. Die Präsentation avantgardistischer Kunstformen, vor allem auch in Kombination mit zeitgenössischer Musik, waren Thema der Ausstellungen. Moderne Kompositionen von Christoph Reiser, Cornelius Hirsch, John Cage und Steve Reich wurden von der Avant-gardegruppe der Universität München aufgeführt. Eine Musikperformance von Roland Shalamberidse und Carlo Mombelli stand ebenso auf dem Programm wie der Farbfluss-Versuch von Gert Vangermain, einer Reflexion über das Wasser.

Künstler wie Peter Schwenk, Bruno Kuhlmann, Edgar Kappen aus Berlin, Dorothea Reese-Heim, Agnes Auffinger, Ivan Seiko und Gerd Jäger stellten aus. Es gab gemeinsame Projekte und Vernissagen mit der Gemeinde Krailling und mit den damals noch existierenden Galerien von Alice v. Toerring in Seefeld, Christine Helmerich in Germering, und Dagmar Behringer in Gauting.

NIKE SAUERWALD


 

3. Süddeutsche Zeitung, Starnberger Neueste Nachrichten
23. Februar 2006

Licht-Spielbühne für bildende Künstler

Makler der Maler (V): Peter Pichs Galerie an der Bodenseestraße in Pasing

Pasing • Das Alter ist für ihn kein Thema. Peter Pich (61) ist jung geblieben. Mit ungebrochenem Idealismus, seinem verschmitzten Lächeln und einer angenehm bescheidenen Gelassenheit ist der im Badischen aufgewachsene Pich seit zwei Jahrzehnten Galerist und Lichtgestalter. Mehr als 60 Künstler hat er schon ausgestellt und nebenbei ins rechte Licht gerückt. Vom Münchner Lehel über Krailling bis zur Bodenseestraße 14 in Pasing — die Galerie Pich ist immer mehr gewesen als nur ein Ausstellungsraum für Künstler.

Sucht nach neuen Sichtweisen:
Peter Pich, der nicht nur Galerist,
sondern auch Lichtgestalter ist, bietet Künstlern an der Bodenseestraße eine Möglichkeit auszustellen.
Foto: Rebhan

Da Pich über seine Tätigkeit als Licht- und Leuchtmitteldesigner finanziell unabhängig vom Galeriebetrieb ist, kann er Künstler präsentieren, die mit unkonventionellen Ansätzen auf ihre Arbeit und nicht auf den Markt konzentriert sind. „Eine Galerie muss die Künstler und ihre Werke gewissermaßen auf den Weg bringen, sonst hat sie keine Berechtigung. Mit meinen Möglichkeiten möchte ich etwas Positives in die Welt setzen. Jeder braucht Kunst, auch ich“, erklärt er.

So hat Pich Künstler, die seiner Einschätzung nach neue Sichtweisen vermitteln, indem sie sich, wie zum Beispiel Verena Mayer-Tasch in der aktuellen Ausstellung spielerisch mit Form und Zeitgeschehen auseinandersetzen. Die ursprünglich aus Schondorf am Ammersee stammende Künstlerin lebt mittlerweile seit 15 Jahren im italienischen Carrara und zeigt nun zum ersten Mal in Deutschland ihre beeindruckenden Arbeiten. Kinderspielzeug, wie Jojo, Springseil und Diabolo sind als übergroße Skulpturen aus ihrem Zusammenhang gerissen

 

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